Am 11. Mai 2025 fand in Prag der EU Defence Innovation Schema (EUDIS) Hackathon statt, der offizielle Verteidigungs-Hackathon der Europäischen Union. Innerhalb von nur 48 Stunden entwickelten Ben Koska, Mojmir Horvath und Richard Senger, Schüler der Hochbegabtenförderung der HTL-Spengergasse und Mitglieder der Austrian Excellency Society, die innovative Lösung Aegis Medic. Mit diesem Projekt überzeugten sie die internationale Jury und sicherten sich den Sieg in einem hochkarätigen Wettbewerb.
Was ist Aegis Medic?
Aegis Medic ist ein KI-gestützter Ersthelfer, der auf einem handelsüblichen Vorjahres-Smartphone für etwa 499 US-Dollar läuft. Die Lösung ermöglicht Soldaten, im Einsatz sofort lebensrettende Maßnahmen durchzuführen, ohne Internetverbindung oder Spezialhardware. Zu den herausragenden Merkmalen gehören:
- Eine Wissensbasis aus 6.000 Seiten militärischer und humanitärer Sanitäts-Handbücher, darunter Dokumente der US Army, des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, der NATO und der WHO.
- Antwortzeiten von unter drei Sekunden: Per Sprache oder Chat liefert die App präzise Anleitungen, etwa zur Versorgung einer stark blutenden Wunde.
- Eine Treffergenauigkeit von 98 Prozent bei praxisnahen medizinischen Fragen, weit über Konkurrenzmodellen wie GPT-4o (32 Prozent) oder phi-4-mm (12 Prozent).
Warum ist Aegis Medic so bedeutend?
Laut einer Autopsiestudie des US-Verteidigungsministeriums starben in den letzten 30 Jahren rund 70 000 Soldaten, von denen etwa 17 000 durch schnelle und korrekte Erste Hilfe hätten gerettet werden können. Aegis Medic schließt diese Versorgungslücke, indem es Soldaten befähigt, in kritischen Momenten effektiv zu handeln.
Der Erfolg in Prag
Das Team der HTL-Spengergasse setzte sich gegen starke Konkurrenz, überwiegend bestehend aus Master- und PhD-Studierenden, durch und wurde eines von nur sechs Siegerteams europaweit. Vor Ort demonstrierte Aegis Medic seine Stärke: In einem simulierten Szenario mit einem verwundeten Soldaten lieferte die App innerhalb von drei Sekunden präzise Anweisungen zur Blutstillung – komplett offline. Dieser beeindruckende Auftritt überzeugte die Jury und unterstrich die Praxistauglichkeit der Lösung.
Blick in die Zukunft
Mit Entwicklungskosten von nur 27 500 US-Dollar ist Aegis Medic nicht nur technologisch, sondern auch wirtschaftlich attraktiv für Einsatzkräfte, Katastrophenschutz und humanitäre Organisationen. Unsere Schüler planen, die Lösung auf Wearables und unbemannte Plattformen auszuweiten, um ihre Einsatzmöglichkeiten weiter zu erweitern.